Trauer um ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gnädinger

Veröffentlicht am 19.11.2019 in Allgemein

Wahlplakat 1983

Im Alter von 81 Jahren ist der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz-Joachim Gnädinger in Konstanz verstorben. Gnädinger war von 1967 an fast 20 Jahre Kreisvorsitzender der SPD im Landkreis. 1969 wurde er im Alter von 31 Jahren als einer der jüngsten Abgeordneten überhaupt in den Bundestag gewählt. Dort war er Sprecher der SPD im Rechtssausschuss, dessen stellvertretender Vorsitzender er später wurde.

Seine Arbeitsschwerpunkte im Bundestag waren das Mietrecht, die  Raumordnung und der Städtebau. Insgesamt war Gnädinger zehn Jahre Bundestagsabgeordneter. Er wurde 1972 und 1980 wieder ins Parlament gewählt, doch 1976 und bei der vorgezogenen Bundestagswahl 1983 scheiterte seine Wiederwahl knapp.

Nach dem Regierungswechsel 1982 warnte Gnädinger mit scharfen Worten vor den marktliberalen Mietrechtsänderungen der schwarz-gelben Regierung, deren schädliche Auswirkungen teilweise bis heute spürbar sind. 

Sozialdemokrat war Gnädinger seit 1957, seit seinem 19. Lebensjahr. Von 1965 bis 1969 war er stellvertretender Landesvorsitzender der Jusos. Er gehörte auch dem Landesvorstand der SPD an und pflegte als Vizepräsident der Sozialistischen Bodensee-Internationale den Austausch mit Sozialdemokraten aus Österreich und der Schweiz.

Gnädiger arbeitete nach seinem Rückzug aus der Politik wieder als Staatsanwalt.

 

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