Arbeit 4.0 - Kreisdelegiertenkonferenz in Schiltach

Veröffentlicht am 22.12.2015 in Allgemein

Klaus Schätzle (von links), Anja Stumpf, Welf Schröter, Erich Eisemann, Elke Ringl-Klank

Zukunftsthemen sind nicht immer leicht zu überblicken. Aber genau deshalb, stellt sich der SPD-Kreisverband diesen Fragen. Aktuell geht es um die Arbeit 4.0 oder auch Industrie 4.0, was nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als die nächste industrielle Revolution, die auch direkte Auswirkungen auf die Firmen im Landkreis Rottweil und die Ausbildung an den beruflichen Schulen hat. In einer von der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Elke Ringl-Klank geleiteten Kreisdelegiertenkonferenz näherten sich die Sozialdemokraten dem Thema an.

Welf Schröter vom DGB Baden-Württemberg gab einen Überblick, was die Industrie und die Arbeitnehmer erwartet. Der DGB beschäftigt sich schon seit über zwei Jahrzehnten mit der Frage, wie neue Technologien vernünftig in die Arbeitswelt integriert werden können. „Das Thema ist nicht vom Himmel gefallen, deshalb beschäftigt sich das „Forum soziale Technikgestaltung“ schon seit 20 bis 25 Jahren damit. Seit drei Jahren geht es dabei um Arbeit 4.0, das über mehrere Firmen an unterschiedlichen Standorten vernetzte Herstellen von Waren und Dienstleistungen. „Das Prinzip Betrieb bröckelt“, betont Welf Schröter. Immer mehr Menschen machen sich Sselbstständig. Die Organisation der Arbeit verändert sich komplett: „Letztendlich ist es die Neuerfindung der Arbeitswelt“, so Schröter, bei der in alle Richtungen flexibilisiert wird.

Aus Sicht der Gewerkschaften erfordert diese Veränderung der Arbeitswelt eine deutliche Erweiterung der Mitbestimmung und des Gesundheitsschutzes. Die Politik muss das Thema nach Ansicht von Welf Schröter aus der technischen Ebene herausnehmen und politisch begleiten.

Ganz lebenspraktisch ging der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Klaus Schätzle (Sulz) das Thema an und blickte auf notwendige Veränderungen: „Wie komme ich dann noch an einen Versicherungsvertrag für mein Auto nach meinen Vorstellungen, wenn es selber fährt.“ Ist nämlich erst einmal alles automatisiert und kein konkreter Ansprechpartner mehr vorhanden, wird eine solche Frage schnell zum Problem. Planen und steuern kann dieses neue System nämlich selber. Für die Unternehmen, insbesondere die Mittelständler und kleineren Betriebe, wird das Führen einer Firma in virtuellen Räumen zu einer starken Herausforderung.

Um die jungen Menschen auf diese Herausforderungen vorzubereiten, fordert Gemeinde- und Kreisrat Klaus Schätzle die Einrichtung von entsprechenden Klassen an den beruflichen Schulen. Dabei verweist er auch auf die im Landkreis Rottweil fehlenden Studienplätze, deren Einrichtung er sich in Kooperation mit der Fachhochschule Furtwangen vorstellen kann. Hierzu fordert er eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, da die einzelnen Kommunen dies bisher noch selbst stemmen müssen.

Auch auf die Kommen sieht er deutliche Veränderungen zukommen: „Es droht die Privatisierung des Kommunalen.“ Um den künftigen Anforderungen auch technisch gerecht zu werden, nimmt der Landkreis Rottweil elf Millionen Euro in die Hand und baut dort das Internet aus, wo private Anbieter nicht hinkommen.

Mit dem einen Abend wird es die SPD im Kreis aber nicht bewenden lassen. Bereits seit einiger Zeit beschäftigt sich ein Arbeitskreis mit dem Thema Arbeit 4.0 und wird dies auch weiterhin tun.

Deutlich einfacher, als das schwierige Thema Arbeit 4.0 war die Wahl der Delegierten für den nächsten SPD-Landesparteitag. Dort wird die Kreis-SPD durch ihren Landtagskandidaten Erich Eisemann (Schiltach), den SPD-Kreisvorsitzenden Torsten Stumpf (Deißlingen) und Wahlkampfleiter Mirko Witkowski (Schramberg) vertreten.

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